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Cyberversicherung: So sichern Sie sich gegen Cyberangriffe ab

Cyberversicherung: So sichern Sie sich gegen Cyberangriffe ab

Cyberangriffe sind längst keine Ausnahmeerscheinung mehr – sie gehören inzwischen zu den größten Bedrohungen für Unternehmen und Selbstständige. Besonders betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), das Gesundheitswesen sowie freie Berufe, die mit sensiblen Daten arbeiten. Die finanziellen und operativen Folgen solcher Angriffe sind gravierend: Datenverlust, Betriebsunterbrechungen und hohe Kosten für IT-Wiederherstellung sind nur einige der Konsequenzen. Angesichts dieser Risiken stellt sich die Frage: Wie kann man sich effektiv gegen die Folgen eines Hackerangriffs absichern? Eine Cyberversicherung bietet umfassenden Schutz und hilft dabei, finanzielle Schäden und Betriebsunterbrechungen abzufedern.

Cyberbedrohungen und ihre Folgen

Cyberangriffe nehmen rasant zu und betreffen Unternehmen jeder Größe. Hacker wenden immer raffiniertere Methoden an, um Schwachstellen auszunutzen. Hier sind einige der häufigsten Bedrohungen:

  • Ransomware-Angriffe: Hacker verschlüsseln Unternehmensdaten und fordern für die Freigabe Lösegeld. Die Zahl solcher Angriffe auf KMU ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Besonders problematisch ist dabei, dass viele Unternehmen ihre Daten trotz Zahlung des Lösegelds nicht zurückbekommen.

  • Phishing-Attacken: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch gefälschte E-Mails dazu verleitet, ihre Zugangsdaten preiszugeben. Besonders häufig sind diese Angriffe im Gesundheits- und Finanzsektor. Durch den Zugriff auf interne Systeme können Angreifer nicht nur Daten stehlen, sondern auch betrügerische Transaktionen auslösen.

  • Datenlecks durch Fehlbedienungen: Oft sind es nicht nur externe Hacker, sondern auch interne Fehler, die zu Datenschutzverletzungen führen. Durch falsch konfigurierte IT-Systeme oder versehentlich versandte E-Mails können sensible Daten in die falschen Hände geraten. Dies kann nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Was ist eine Cyberversicherung?

Eine Cyberversicherung deckt Schäden ab, die durch Cyberangriffe, Ransomware oder andere IT-Sicherheitsverletzungen entstehen. Sie übernimmt nicht nur die Kosten für IT-Forensik, Datenverlust und Rechtsberatung, sondern bietet auch Schutz vor Betriebsunterbrechungen und finanziellen Forderungen Dritter.

Wichtige Leistungsbereiche einer Cyberversicherung sind:

  • IT-Forensik: Untersuchung des Vorfalls durch Experten

  • Wiederherstellungskosten: Reparatur beschädigter Systeme und Datenrekonstruktion nach einem Hackerangriff

  • Betriebsunterbrechung: Kompensation entgangener Gewinne durch eine Tagessatzpauschale

  • Cyber-Erpressung: Unterstützung bei Lösegeldforderungen durch Ransomware-Attacken und Krisenmanagement

  • Reputationsschutz: Übernahme von Kosten für PR-Maßnahmen, um negative Berichterstattung auszugleichen

  • Rechtliche Absicherung: Übernahme von Anwalts- und Gerichtskosten

  • Cyber-Sicherheitstraining: Schulungsangebote zur Prävention von Cyberangriffen

Durch eine Cyberversicherung profitieren Unternehmen nicht nur von einer finanziellen Absicherung, sondern auch von einer schnellen Krisenreaktion, die dazu beiträgt, Ausfälle und Schäden zu minimieren.

Wer braucht eine Cyberversicherung?

Unternehmen sollten ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen analysieren und prüfen, ob der Abschluss einer Cyberversicherung sinnvoll ist. Die Kosten eines Cyberangriffs können die Versicherungsprämien oft um ein Vielfaches übersteigen. Vielen großen Unternehmen ist dies bereits bewusst. Besonders gefährdet sind jedoch:

1. Arztpraxen und Unternehmen im Gesundheitswesen

Cyberangriffe auf Arztpraxen sind besonders kritisch, da diese oft mit sensiblen Patientendaten arbeiten. Eine Cyberversicherung hilft dabei, Datenschutzverletzungen zu managen und hohe Bußgelder der Aufsichtsbehörden zu vermeiden.

2. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)

KMU sind ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle, da sie oft nicht über ausreichende IT-Sicherheitsressourcen verfügen. Ein Ransomware-Angriff kann den gesamten Betrieb lahmlegen. Mit einer Cyberversicherung sind Unternehmen vor den finanziellen Folgen geschützt und erhalten professionelle Unterstützung, um schnell wieder handlungsfähig zu sein.

3. Freiberufler wie Rechtsanwälte und Wirtschaftsberater

Diese Berufsgruppen arbeiten mit vertraulichen Mandanten- und Finanzdaten. Ein Datenverlust oder ein Hackerangriff kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauensverhältnis zu den Kunden zerstören. Eine Cyberversicherung schützt vor den rechtlichen und finanziellen Folgen solcher Vorfälle.

4. Vereine und Verbände

Viele Vereine und Verbände speichern Mitgliederdaten in digitalen Systemen. Ein unzureichender Schutz kann zu Datenschutzverletzungen führen, die hohe Bußgelder nach sich ziehen können. Die Cyberversicherung übernimmt hier unter anderem die Kosten für die Benachrichtigung der Betroffenen und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.

Fazit: Warum sich eine Cyberversicherung lohnt

Angesichts steigender Cyberbedrohungen ist eine Cyberversicherung keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Sie bietet sowohl finanziellen Schutz als auch schnelle und professionelle Hilfe im Schadensfall. Unternehmen und Freiberufler sollten sich bewusst sein, dass Cyberangriffe nicht nur große Konzerne betreffen – insbesondere kleinere Organisationen sind oft Ziel solcher Attacken, da sie weniger Schutzmechanismen implementiert haben.

Ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept, kombiniert mit einer Cyberversicherung und regelmäßigen Cyber-Sicherheitstrainings, kann dabei helfen, Risiken zu minimieren. Gerade für Arztpraxen, KMU und Freiberufler ist eine maßgeschneiderte Cyberversicherung ein wichtiger Bestandteil ihrer Sicherheitsstrategie.


Cybervorfälle: Aktuelle Fallbeispiele aus Deutschland

Laut dem Hiscox Cyber Readiness Report 2024 waren 58 Prozent der KMU in Deutschland im vergangenen Jahr von mindestens einem Cyber-Angriff betroffen – ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einige Beispiele:

  • Ransomware-Angriff auf eine Arztpraxis in Hamburg (Januar 2024): Eine große Hausarztpraxis wurde Ziel einer Ransomware-Attacke. Die Hacker forderten ein Lösegeld von 150.000 Euro, nachdem sie alle Patientenakten verschlüsselt hatten. Da die Praxis nicht über ausreichende Backups verfügte, musste sie für eine Woche schließen, was zu einem zusätzlichen finanziellen Verlust von rund 50.000 Euro führte. (Quelle: Handelsblatt, Januar 2024)

  • Cyberangriff auf ein mittelständisches IT-Unternehmen in München (März 2024): Angreifer verschafften sich über eine Phishing-E-Mail Zugang zu den internen Netzwerken eines IT-Dienstleisters, stahlen Kundendaten und verkauften sie weiter. Der betroffene Betrieb musste IT-Sicherheitsmaßnahmen für über 100.000 Euro implementieren und erlitt einen massiven Reputationsverlust. (Quelle: FAZ, März 2024)

  • Datenleck bei einer Steuerkanzlei in Berlin (Februar 2024): Durch eine falsch konfigurierte Firewall konnten Hacker über einen längeren Zeitraum auf vertrauliche Finanzdaten von Mandanten zugreifen. Die Datenschutzbehörde verhängte daraufhin ein Bußgeld von 35.000 Euro gegen die Kanzlei. (Quelle: Heise Online, Februar 2024)

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Von Ole Wiese+49 40 35914 0
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